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aktuelle Entscheidungen
des Bundesarbeitsgerichts und der Instanzgerichte zum Arbeitsrecht, insbesondere zum Kündigungsschutz.
Pflicht des Arbeitgebers zu umfassender Sachverhaltsaufklärung bei Verdachtskündigung
LAG Schleswig-Holstein,
Urteil vom 19.06.2013
- 3 Sa 208/12 -
Vor Ausspruch einer Verdachtskündigung ist der
Arbeitgeber zu einer umfassenden Sachverhaltsaufklärung
verpflichtet. Er darf nicht nur Fakten zulasten des
ArbN zusammentragen. Er muss auch prüfen, ob es
entlastende Fakten gibt, die gegen den Verdacht einer
strafbaren Handlung sprechen. Bestehen verschiedene
Möglichkeiten, mit denen ein ausgewiesener Differenzbetrag
erklärt werden kann, kann nicht einseitig zulasten
des ArbN davon ausgegangen werden, er habe sich den
Betrag durch eine strafbare Handlung angeeignet.
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Fristlose Kündigung eines Betriebsratsmitglieds
ArbG Saarlouis,
Urteil vom 19.08.2013
- 2 Ca 716/12 -
Das mögliche Fehlverhalten eines Betriebsratsmitglieds
in der Funktion des Wahlvorstands rechtfertigt keine
außerordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses.
Ist der Betriebsfrieden durch vorangegangene Ereignisse
bereits gestört, so führen vermeintliche weitere
Provokationen ebenfalls nicht zur Rechtmäßigkeit
einer fristlosen Kündigung.
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Betriebsbedingte Kündigung - freier Arbeitsplatz im Ausland
BAG, Urteil vom 29.08.2013
- 2 AZR 809/12 -
Die aus § 1 Abs. 2 KSchG folgende Verpflichtung
des Arbeitgebers, dem Arbeitnehmer zur Vermeidung einer
Beendigungskündigung - ggf. im Wege der Änderungskündigung
- eine Weiterbeschäftigung zu geänderten,
möglicherweise auch zu erheblich verschlechterten
Arbeitsbedingungen anzubieten, bezieht sich grundsätzlich
nicht auf freie Arbeitsplätze in einem im Ausland
gelegenen Betrieb des Arbeitgebers. Der Erste Abschnitt
des Kündigungsschutzgesetzes ist gemäß
§ 23 Abs. 1 KSchG nur auf Betriebe anzuwenden,
die in der Bundesrepublik Deutschland liegen. In diesem
Sinne muss auch der Betriebsbegriff in § 1 Abs.
2 Satz 1, Satz 2 KSchG verstanden werden. Ob dies der
Berücksichtigung von Beschäftigungsmöglichkeiten
im Ausland entgegensteht, falls der Arbeitgeber seinen
Betrieb als Ganzen oder einen Betriebsteil unter Wahrung
der Identität verlagert, war nicht zu entscheiden.
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Pressemitteilung des BAG Nr. 52/13
Einsatz von Leiharbeitnehmern - Zustimmungsverweigerung des Betriebsrats
BAG, Urteil vom10.07.2013
- 7 ABR 91/11 -
Der Betriebsrat des Entleiherbetriebs kann seine Zustimmung
zum Einsatz von Leiharbeitnehmern verweigern, wenn diese
dort nicht nur vorübergehend eingesetzt werden
sollen.
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Pressemitteilung des BAG Nr. 46/13
Ist das Arbeitsverhältnis beendet
und ein Anspruch des Arbeitnehmers gemäß
§ 7 Abs. 4 BUrlG auf Abgeltung des gesetzlichen
Erholungsurlaubs entstanden, kann der Arbeitnehmer auf
diesen Anspruch grundsätzlich verzichten. Gemäß
§ 13 Abs. 1 Satz 3 BUrlG kann von der Regelung
in § 7 Abs. 4 BUrlG, wonach der Urlaub abzugelten
ist, wenn er wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses
ganz oder teilweise nicht mehr gewährt werden kann,
zwar nicht zu Ungunsten des Arbeitnehmers abgewichen
werden. Jedoch hindert diese Regelung nur einzelvertragliche
Abreden, die das Entstehen von Urlaubsabgeltungsansprüchen
ausschließen. Hatte der Arbeitnehmer die Möglichkeit,
Urlaubsabgeltung in Anspruch zu nehmen und sieht er
davon ab, steht auch Unionsrecht einem Verzicht des
Arbeitnehmers auf Urlaubsabgeltung nicht entgegen.
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Pressemitteilung des BAG Nr. 33/13
Kündigungsschutz-Ratgeber
Hier finden Sie Antworten auf alle Fragen, die sich Ihnen im Zusammenhang mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses stellen werden:
- Kündigungsschutz - was Sie unbedingt wissen sollten!
- Abfindung - haben Sie einen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung? Was müssen Sie unternehmen, um eine - möglichst hohe - Abfindung zu erhalten? Wie hoch sollte die Abfindung sein?
- Betriebsbedingte Kündigung - wie Sie sich gegen eine betriebsbedingte Kündigung zur Wehr zu setzen und Ihren Arbeitsplatz erhalten oder eine Abfindung erstreiten.
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